© Foto by ProLitteris, Zürich


Pierre Bonnard: Gedeckte Tische, Frauen beim Baden

Der Maler Pierre Bonnard (1867-1947) liess sich von den grossen Ereignissen der Welt nicht allzu sehr ablenken und malte, was sich unmittelbar in seiner Umgebung ereignete: das Intime, Alltägliche, Persönliche. Die Fondation Beyeler in Riehen stellt jetzt sein Werk repräsentativ aus.
Riehen, 27. Januar 2012

Mit den Impressionisten, deren Nachfolger er war, teilte der französische Maler Pierre Bonnard die Motive, die er dem bürgerlichen Leben entnahm: familiäre Alltagsszenen; gedeckte Tische; das Leben in den Strassen; Akte und Frauen bei der Toilette im Waschzuber (in den frühen Werken) wie bei Edgar Degas oder in der Badewanne (ab 1925); Blicke durch das Fenster in den Garten des Künstlers sowie der Garten selbst. 

Das Intime, Persönliche dominiert

Im Unterschied zu den Impressionisten aber, die in ihren Werken eine Spektralanalyse unternahmen und die Farbenskala auf ihre genaue Wiedergabe hin untersuchten, ist Bonnard ein Dilettant geblieben. Einige seiner Werke erinnern an jene eines pensionierten Beamten, der seine Mussestunden mit Malerei verbringt (tatsächlich übte Bonnard, der Rechtswissenschaft studiert hat, bis 1891 eine Anwaltstätigkeit aus).

Dilettant darf im besten Sinn des Worts verstanden werden. Das Intime (nicht nur bei der Toilette), Nahe, Persönliche herrscht vor. Auch das Unangestrengte. Verfänglich ist es nur, diesen Stil "jenseits aller Ismen" situieren zu wollen. Als Mitglied der Gruppe der Nabis legte Bonnard den Ausdruck ganz auf die plakative beziehungsweise dekorative Wirkung der Farbe, aber im Unterschied zu seinen Künstlerkollegen (Denis, Sérusier, Vallotton, Vuillard, auch Gauguin) gelang ihm dies nur in beschränktem Mass.

Eigenwillige Bildausschnitte

Auch hier wieder ist der gelegentlich unbeholfene (oder vielleicht unbekümmerte) Stil und Umgang mit der Farbe ein Beweis für grossen Erfindungsreichtum. Es kann vorkommen, dass Grün oder Lila auf Orange stossen und einen Knalleffekt ergeben, den man manchmal auch in Paul Gauguins späten Werken antrifft, bei ihm jedoch, weil sein Farbvorrat ausgegangen war, als er sich in die Südsee zurückgezogen hatte.

Auf dem Gemälde "Le Café" (1925, siehe Bild oben) von Bonnard sitzen zwei Menschen am oberen Bildrand an einem gedeckten Tisch, dessen rot-weiss-kariertes Tischtuch die Mitte des Bildraums einnimmt. Die willkürliche Zentrierung des Tischs und die Anordnung der Personen und Gegenstände im Umkreis darum herum scheint, wie überhaupt die ungewohnten angeschnittenen Bildausschnitte, ebenfalls direkt von Edgar Degas herzukommen – oder sie entspricht der Eigenwilligkeit des Dilettanten. (Zahlreiche bevorstehende Ausstellungen über Degas und Gauguin sind ein überraschendes zeitliches Zusammentreffen). Die fleissig angeordneten Quadrate des Tischtuchmusters sind wie im Malkurs gemalt.

Die Ausstellung als "maison imaginaire"

Alle diese Hinweise können jetzt in der neuen Ausstellung in der Fondation Beyeler, die das Werk Bonnards mit über 60 Exponaten präsentiert, nachgeprüft werden. Kuratiert hat sie Ulf Küster, der noch nie so schwärmerisch in eine Ausstellung eingeführt hat wie an der Vorbesichtigung für die Medien. Die Schau hat er thematisch aufgebaut, als ein "maison imaginaire" Bonnard, in dem die einzelnen Räume für die Themen bestimmt sind: Strasse, Badezimmer, Spiegel-Thema, Fenster. Wenn dann in einem Raum im Blickwinkel von 360 Grad mehrere Bilder von Frauen, die in der Badewanne liegen, versammelt sind, könnte man fast auf die Idee kommen, aus Versehen in ein (imaginäres) Badezimmer getreten zu sein und nach einer Wasserlache auf dem Fussboden zu suchen.

Ein ausgezeichneter Katalog begleitet die Ausstellung, mit vielen ergänzenden Angaben, die das Werk des Künstlers vertiefen. Nur sind es leider keine Hinweise, die man auf den einzelnen Gemälden erkennen kann. Sie stehen nur im Katalog.

Fondation Beyeler, Riehen. Pierre Bonnard. Öffentlich zugänglich ab 29. Januar bis 13. Mai.



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