Bürgerliche zerfetzen Krisen-Programme der Linken

Nach den Herbst-Wahlen ist die Politik in Basel-Stadt wieder erwacht: Die bürgerlichen Parteien und die Arbeitgeber zerfetzen die Krisen-Programme von SP und Gewerkschaften.
Basel, 9. Dezember 2008

"Verantwortungsloser Wortbruch der SP", heisst es in einer gemeinsamen Stellungnahme der vier bürgerlichen Parteien FDP, LDP, CVP und SVP von heute Dienstagnachmittag. Gemünzt ist der harte Vorwurf an die Forderung der SP Basel-Stadt vom letzten Samstag, dass wegen der Finanzkrise auf Massnahmen zur Sanierung der staatlichen Pensionskasse vorläufig zu verzichten sei, auch wenn der Deckungsgrad der Pensionskasse unter 95 Prozent fallen sollte.

Diese Forderung sei angesichts der Bedeutung der Pensionskasse für die baselstädtischen Angestellten nicht nur verantwortungslos, sondern auch gesetzwidrig. Die vier Parteien - die nun wieder vereint auftreten, wie anzumerken ist - rufen Paragraf 23 des Pensionskassengesetzes in Erinnerung: "Fällt der Deckungsgrad ... unter 100 Prozent, so hat die Pensionskasse Massnahmen zu prüfen, um die Unterdeckung innert einer angemessenen Frist beheben zu können. Fällt der Deckungsgrad unter 95 Prozent, sind zwingend Sanierungsmassnahmen zu treffen."

Sanierung "unverzüglich einleiten"

Dieser Text sei "bekanntlich noch nicht einmal ein Jahr in Kraft, und schon wird er von den Freunden der Personalverbände verletzt". Die SP beruft sich darauf, dass im Gesetz kein zwingender Zeitpunkt festgeschrieben sei. Eine solche Haltung - sie das bürgerliche Parteien-Quartett - sei "absurd und mit dem klaren Sinn der Bestimmung nicht zu vereinbaren". Die Haltung der SP sei "gleichzeitig ein Wortbruch gegenüber den Partnern, denn das neue Pensionskassengesetz wurde unlängst als gemeinsame Lösung zwischen den verschiedenen politischen Lagern verabschiedet". Dass nun eine der beteiligten Parteien bei der erstbesten Gelegenheit dies in Frage stelle, sei völlig unverständlich. Die "klare Sanierungsklausel im geltenden Gesetz" sei ein "fester Bestandteil der damals über alle Parteigrenzen hinaus erzielten Einigung" gewesen.

Als "völlig unangebracht" bezeichnen die bürgerlichen Parteien den Verweis der SP auf das Interesse der Volkswirtschaft an antizyklischen Verhaltensmustern. Die SP habe "immer noch nicht realisiert hat, dass es sich bei der Pensionskasse des Staatspersonals nicht um eine ausgelagerte Reserve der Staatskasse handelt, sondern um die Vermögenswerte der Versicherten, die es umsichtig und unabhängig zu verwalten gilt". Die Pensionskasse sei nicht dazu da, antizyklische Wirtschaftspolitik zu machen. Die zuständigen Organe der Pensionskasse und des Kantons Basel-Stadt seien von Gesetzes wegen dazu verpflichtet, "unverzüglich Sanierungsmassnahmen einzuleiten". Die bürgerlichen Fraktionen kündigen an, "sich mit allen politischen und rechtlichen Mitteln dafür einsetzen, dass die klare gesetzliche Regelung eingehalten wird".

Mehr Kaufkraft nur mit Steuersenkung

Die Basler Arbeitgeber nehmen die Gewerkschaften ins Visier, deren "verlockenden Schalmeienklänge bis weit über das linke Lager hinaus auf Gehör zu stossen" scheinen. Gerade in der aktuellen Situation sei höchste Vorsicht geboten vor "kontraproduktiven Vorschlägen, die unseren Wirtschaftsstandort nachhaltig schädigen". Die von den Gewerkschaften propagierte flächendeckende Einführung von Mindestlöhnen führe zu einem Export von Arbeitsplätzen im Niedriglohnbereich und damit zu einer strukturellen Arbeitslosigkeit. Die Wiedereinführung von Reichtums- und Erbschaftssteuern führe "zu einer weiteren Schwächung der Einnahmenseite des Staatshaushaltes".

Laut den Arbeitgebern ist es "systemwidrig, auf eine temporäre Erscheinung wie die möglicherweise bevorstehende Konjunkturabkühlung mit in die Zukunft wirkenden Erhöhungen im Steuersystem zu reagieren". Eine wirksame Stärkung der Kaufkraft wäre "allein über Steuersenkungen auf breiter Basis zu erreichen".




Weiterführende Links:
- Wie die SP der Finanzkrise begegnen will
- Krise: Gewerkschaften wollen neue Reichtumssteuer


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"Deckungslücke wird sich von alleine schliessen"

Verwirrend! Die Linken machen einen politischen Vorschlag, der vom Wesen her bürgerlicher kaum sein könnte und die Bürgerlichen reagieren darauf, wie es üblicherweise von den Linken zu erwarten wäre. Erleichtert man die Diskussionen um die emotionalen und polemischen Aspekte, so offenbart sich, nach gesundem Menschenverstand betrachtet, im Kern ein vernünftiger Vorschlag der SP: Die Luxus-Pensionskasse des Kantons Basel-Stadt soll nicht schon wieder saniert werden. Die bürgerliche Reaktion darauf ist hingegen kaum nachvollziehbar und erweckt den Anschein von Zwängerei.

 

Dass Gesetze grundsätzlich eingehalten werden müssen, steht ausser Frage. Dass Gesetze gelegentlich an der Realität vorbeizielen, ist ebenso klar. Stellt sich nun die Frage, wo das eigentliche Problem liegt: in der sogenannten Deckungslücke oder im Gesetz, welches den Umgang mit der Deckungslücke zu regeln versucht? Wenn das Gesetz ein Handeln nach gesundem Menschenverstand nicht zulässt, so muss eben eine entsprechende Gesetzesrevision in Betracht gezogen werden. Schliesslich wird die Situation mit einem unadäquaten Gesetz durch Zuwarten nicht besser. Die Deckungslücke hingegen wird sich bei einer Erholung an den Finanzmärkten von alleine schliessen!


Peter Berlepsch, Basel



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RückSpiegel

 

Die Basler Zeitung bezieht
sich in einem Beitrag zur Präsidiumswahl der Baselbieter Mitte auf OnlineReports.

Die Volksstimme greift den Artikel von OnlineReports über den Vorstoss im Nationalrat zur Uni-Finanzierung auf.

Die bz nimmt den OnlineReports-Beitrag zum verstorbenen Astrophysiker Maurizio Falanga auf.

Prime News zitiert in einem Interview mit dem neuen Baselbieter SP-Fraktionschef Adil Koller OnlineReports.

persoenlich.com zitiert aus der OnlineReports-Meldung über den Abgang der stellvertretenden Regionaljournal-Basel-Leiterin Marlène Sandrin.

Prime News nimmt in einem Artikel über die Krise in der Mitte Baselland Bezug auf OnlineReports.

Die bz verweist in einem Artikel über Klima-Massnahmen auf OnlineReports.

BaZ und Baseljetzt erzählen die OnlineReports-Recherche über FDP-Politiker Ferdinand Pulver nach, der nach seiner Wahl zum Gemeindepräsidenten die IV-Rente verloren hat.

Die Volksstimme nimmt die OnlineReports-News zur Amokdrohung in der Primarschule Sissach auf.

Die bz zitiert in einem Artikel zum Kutschen-Museum in Riehen OnlineReports.

Die BaZ nimmt in einem Beitrag zu den Perrondächern in Liestal Bezug auf OnlineReports. 

Bajour bezieht sich in einem Porträt von Balz Herter auf OnlineReports.

BaZ, bz und Happy Radio zitieren die OnlineReports-Recherche über den krankheitsbedingten Ausfall des Baselbieter Mitte-Präsidenten.

Die bz zieht die OnlineReports-Recherche über die finanziellen Probleme der Mitte Baselland nach.

Das SRF-Regionaljournal Basel und die bz greifen die OnlineReports-Recherche zum Helene-Bossert-Buch auf.

BaZ, bz und Baseljetzt nehmen den OnlineReports-Artikel über den Rückzug von Pick-e-Bike aus dem Laufental auf.

Die BaZ zitiert in einer grossen Hintergrund-Geschichte zur Basler GLP aus einem Artikel von OnlineReports.

bz, BaZ und Volksstimme beziehen sich in ihren Artikeln zum Jakobushaus in Thürnen auf die Recherche von OnlineReports.

Die BaZ nimmt in einem Artikel über die Wirtschaftskammer Bezug auf ein Porträt aus dem OnlineReports-Archiv.

Die Volksstimme zitiert die OnlineReports-Recherche zum neuen Konzessionsvertrag der Elektra Baselland.

Bajour bezieht sich im Wochenkommentar auf die OnlineReports-Analyse zu den Basler Grünen.

Die bz zitiert die OnlineReports-Recherche zu den geplanten Beschwerden gegen die Salz-Sondierbohrungen im Röserental.

Die BaZ bezieht sich in einer Meldung über den neuen Geschäftsführer der Aids-Hilfe beider Basel auf eine Recherche von OnlineReports.

BaZ, bz, Baseljetzt und Happy Radio nehmen die Recherche von OnlineReports über den Abgang des Finanzchefs Tim Kretschmer beim Kunstmuseum Basel auf.

Die BaZ bezieht sich in einem Artikel zur Abstimmung über das Baselbieter Gesundheitsgesetz auf eine Recherche von OnlineReports zum Mangel an Kinderärzten im Oberbaselbiet.

Die BaZ zitiert die OnlineReports-Meldung über die Nachfolgelösung beim BackwarenOutlet.

Telebasel bezieht sich in einem Beitrag über Ticket-Betrüger beim Källerstraich auf ein Bild von OnlineReports.

persoenlich.com nimmt die Meldung von OnlineReports über den Wechsel des BaZ-Journalisten Sebastian Briellmann zur NZZ auf.

persoenlich.com bezieht sich auf die OnlineReports-Meldung über den Stellenantritt von Martin Regenass bei Prime News.

Weitere RückSpiegel






In einem Satz


Rebekka Hatzung,
Direktorin des St. Claraspitals, ist turnusgemäss von der Mitgliederversammlung
zur neuen Präsidentin
der Basler 
Privatspitäler-Vereinigung
gewählt worden. 

Die frühere Sprecherin des EuroAirports Vivienne Gaskell ist neue Präsidentin des Kulturvereins Elsass-Freunde Basel.

Kulturanthropologe Friedrich von Bose tritt am
1. November 2025 die Nachfolge von Anna Schmid als neuer Direktor des Museums der Kulturen Basel an.

Die 56-jährige Baslerin
Elena Guarnaccia wird per
1. April 2025 neue CEO von Kinderkrebs Schweiz mit Sitz in Basel.

Cemi Thoma wird ab
dem 1. August 2025 neuer Stadtverwalter von Liestal.

Der Verwaltungsrat der EBL hat Markus A. Meier per 1. April 2025 zum Mitglied der Geschäftsleitung und zum Leiter des neuen Verantwortungsbereichs Strategy, Assurance und Group IT ernannt.

Tanja Bugmann ist neue Geschäftsführerin der Basler Traditions-Confiserie Beschle.

Die Basellandschaftliche Pensionskasse erweitert die Geschäftsleitung: Manuel Flückiger führt künftig den neu geschaffenen Bereich "Digitalisierung und Innovation".

Stefan Nellen wird neuer Staatsarchivar von
Basel-Stadt
und damit Nachfolger von Esther Baur, die in Pension geht.

Der Verwaltungsrat des EuroAirport hat Renaud Paubelle zum neuen stellvertretenden Direktor ernannt.

Der Bankrat der Basler Kantonalbank hat den 54-jährigen Christoph Auchli, CFO des Konzerns und Mitglied der Geschäfts- und Konzernleitung, zum stellvertretenden CEO und stellvertretenden Vorsitzenden der Konzernleitung ernannt. 

Der 27-jährige Lukas Loss, ausgebildeter Pianist und Gründer des Interfinity-Musikfestivals in Basel, gewinnt den Jugendpreis des Sperber-Kollegiums 2025.

Das Comité gibt die Plakette und das Motto der Basler Fasnacht 2025 bekannt: "Syg wie de wottsch".

Das "Amt für Wald beider Basel" heisst neu "Amt für Wald und Wild beider Basel".

Die Baselbieter Regierung hat den Verein "Repair Café Binningen-Bottmingen" mit dem mit 8000 Franken dotierten Freiwilligenpreis 2024 ausgezeichnet.

Der Basler Stern 2024 geht
an den "Floss"-Kapitän
Tino Krattiger für seine Pionierarbeit im Bereich Kultur und Stadtleben sowie für sein Engagement für die Aufwertung der Rheingasse. 

Das Drum'n'Bass-Produzentenduo QZB gewinnt den Basler Pop-Preis 2024 und erhält die mit
20'000 Franken dotierte Förderung und Auszeichnung des Musikbüro Basel.

Basel-Stadt
braucht einen neuen IT-Chef: Der jetzige Dienststellen-Leiter Mario Magnanelli verlässt den Posten per Ende Mai 2025.

Die Jungen Grünliberalen beider Basel haben Timon Bischofberger neben Eileen Fischer ins Co-Präsidium gewählt.

Die Architektin und Stadtentwicklerin Barbara Buser erhält den Basler Kulturpreis 2024.

SRF-Literaturredaktor und Drummeli-Regisseur Michael Luisier ist neu Mitglied des Schnitzelbank-Comités.

Der frühere Diplomat Paul Seger übernimmt das Präsidium der Winterhilfe Basel-Stadt von Marianne Eggenberger.

Grünen-Politikerin Natalie Oberholzer aus Liestal rückt für Erika Eichenberger in den Landrat nach.

Beatrice Stirnimann, CEO der Baloise Session, wird zur "Ehrespalebärglemere 2024" ernannt.

Eventmanager Beat Läuchli wird Projektleiter des Eurovision Song Contest (ESC) 2025 in Basel.

Michael N. Hall vom Biozentrum der Universität Basel erhält den Balzan-Preis 2024 für seine Forschung zu den biologischen Mechanismen des Alterns.

Der 27-jährige Journalist Maximilian Fankhauser übernimmt im Oktober die Leitung von Baseljetzt, der Online-Newsplattform von Telebasel; die jetzige Stelleninhaberin Lea Meister wechselt zu Prime News.

Manuela Witzig, bisherige Leiterin der deutschsprachigen Unternehmenskommunikation, übernimmt per 9. September 2024 von Direktor Matthias Suhr die Leitung der Kommunikation und Public Affairs beim EuroAirport.

Evelyn Borer,
Synodenpräsidentin der Evangelischen Kirche Schweiz, ist neue Präsidentin des Vorstands von Mission 21.

Markus Habegger übernimmt am 2. August die Leitung des Tageshauses für Obdachlose in Basel als Nachfolger von
Paul Rubin.

Der Basler Rechtsanwalt und Baurechtsexperte Daniel Gebhardt wird neuer Verwaltungsratspräsident der Rhystadt AG, der grössten Eigentümerin auf dem Klybeck-Areal. 

Die Baselbieter Grünen-Landrätin Erika Eichenberger tritt im September zurück, Natalie Oberholzer rückt nach.

Ass. Prof. Dr. Prisca Liberali wird für ihre Forschung auf dem Gebiet der Gewebebildung mit dem Wissenschaftspreis der Stadt Basel ausgezeichnet.

Sarah Mehler folgt am
1. Oktober als neue Geschäftsführerin der Kaserne Basel auf Eva Heller.

Markus Jordi,
langjähriges Mitglied der SBB-Konzernleitung, übernimmt am 1. Januar 2025 den Vorsitz des Fachhochschulrats der Fachhochschule Nordwestschweiz.

Karoline Sutter und Urs Berger treten nach über zehn Jahren per 31. März 2025 aus dem Bankrat der Basler Kantonalbank zurück, die Vakanzen werden demnächst ausgeschrieben.