Bedingte Gefängnisstrafe für BVG-Manager der "Trehag"Zu einer bedingten Gefängnisstrafe von zwei Jahren verurteilte das Baselbieter Strafgericht heute Freitag den früheren Manager der Aescher Vorsorge-Stiftung "Trehag". Damit liegt das Gericht massiv unter dem Antrag des Anklägers.Liestal/Aesch, 30. Januar 2009Wer die 50-seitige Anklageschrift liest, fühlt sich in einer unwirklichen Welt. Der heute 57-jährige Angeklagte, ein Aescher Treuhänder, ging als Geschäftsführer und Präsident der Sammel-Vorsorgestiftung "Trehag" mit den ihm anvertrauten Geldern der Beruflichen Vorsorge um wie in einer Comic-Story: Er investierte BVG-Gelder als Hochrisikokapital in finanzbedürftige Firmen wie eine Herzklinik am Bodensee oder eine Chemiefirma, die ihm gehörten oder an denen er beteiligt war. Er gewährte aber auch Darlehen aus Vorsorgegeldern ohne jegliche Sicherheiten an Private und Freunde wie einen in Basel bekannten früheren indischen Restaurant-Betreiber, die finanziell "in teilweise erheblichen Schwierigkeiten" (so die Anklage) steckten. Weiterführende Links: ![]() "Da gibt es schon einen Unterschied" Sehr geehrter Herr Friedlin, es ist schon ein Unterschied, ob ein so genannter Treuhänder, dem als Experte fremdes Kapital zu treuen Händen anvertraut wurde, diese Gelder blauäugig und fahrlässig an kuriose Organisationen wie Mafia, Scheich Sultan Faisal oder in die eigene Tasche usw. "transferiert", oder ob ein Kanton sich durch hiesige integere und "hochanständige" Banken und Institutionen beraten lässt und trotzdem Verluste macht. Die Angehörigen bürgerliche classe politique wären die ersten, die das krumm nehmen würden, wenn der Kanton anders handelte.
Nun ja, ihre Interpretation hat eigentlich schon was für sich, dass es kein Unterschied macht, ob solche Gelder der Mafia oder den Banken anvertraut wurden. Verlust bleibt Verlust. Das ist zwar keine "rechtsgenügiche" Auskunft, aber leider schlicht und einfach eine Tatsache. Bruno Heuberger, Oberwil "Wo liegt eigentlich der Unterschied?" Abenteuerliches Geschäftsgebaren, ein moralisch nicht wirklich nachvollziehbares Urteil, keine Frage.
Doch greifen wir Herrn Rossis spannende Aussage auf, ich zitiere: "Kaum hat doch der Staat dem neoliberalen Treiben gewisser Banken milliardenschwere Hilfe zu Lasten der Bürgerschaft zugesprochen", bleiben aber dennoch bei dem Thema Pensionskasse, also der Verwaltung von Geldern Dritter.
Die Pensionskasse Basel-Stadt hat, TeleBasel zufolge, einen neuen Rekord geschafft! Sie entsorgte beinahe die gesamten, ihr zu Beginn des Jahres 2008 - also vor etwas mehr als 12 Monaten – zugeflossenen Gelder der Steuerzahler; 1'400'000'000 Franken immerhin. Mit einem Lächeln teilt die Basler Frau Finanzminister der "Bürgerschaft", den Steuerzahlern, sinngemäss mit, "sie gingen rascher, als sie kamen. Ganz erstaunliches Pech!" Doch das ist offenkundig etwas völlig Anderes, als die causa Trehag. Die wahnsinnig lieben und sympathischen, gewiss krass unterbezahlten und also gewiss nicht "neoliberalen" und ergo natürlich auch nicht verantwortlichen Manager der Basler Staatspensionskasse hatten immenses Pech bei besten und, wie könnte es anders sein, klar sozial-hehren Intentionen!
Könnte mir bitte jemand rechtsgenüglich den Unterschied zwischen den Intentionen der Trehag und jenen der PKBS erklären? Der Eine glaubte an dies, die Anderen an das. Keiner hat sich bereichert. Per Saldo entsorgte der Eine, nach Liquidation, 23'000’000 Franken, die Andern, vor Liquidation, 1'300'000'000 Franken. Patric C. Friedlin, Basel "Da verschlägt es einem die Sprache" Ab dieser so genannten "Rechtssprechung" verschlägt es einem die Sprache – wenn das kein Freipass ist für andere so genannten "Treuhänder"! Und die "Gesetzeshüter" machen frisch-fröhlich mit. Solche Urteile untergraben die Glaubwürdigkeit unserer Gerichte! Bruno Heuberger, Oberwil "Über die Rechtspflege erstaunt" Ich bin höchst erstaunt über die ausserordentliche Lernfähigkeit unserer Rechtspflege. Kaum hat doch der Staat dem neoliberalen Treiben gewisser Banken milliardenschwere Hilfe zu Lasten der Bürgerschaft zugesprochen, erfolgt gerichtlich die freundlichste Einladung zu millionenschwerer ungetreuer Geschäftsbesorgung. Dazu passt der Aufruf unseres Bundespräsidenten Merz am WEF in Davos zu einer "neuen Wertediskussion" ausgezeichnet. Auf diese Art und Weise - erst in den Zusammenhängen erkennbar - zeigt sich Arno Gruens Wahnsinn der Normalität.
Linderung und Hoffnung könnten diesem Wahnsinn erst nicht enden wollende Schreie des Entsetzens von Seiten der betrogenen Bürgerschaft bringen! Die bange Frage stellt sich: Werden sie ertönen? Bruno Rossi, Gelterkinden |
archiv2.onlinereports.ch - Das unabhängige News-Portal der Nordwestschweiz
© Das Copyright sämtlicher auf dem Portal archiv2.onlinereports.ch enthaltenen multimedialer Inhalte (Text, Bild, Audio, Video) liegt bei der OnlineReports GmbH sowie bei den Autorinnen und Autoren. Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck und Veröffentlichungen jeder Art nur gegen Honorar und mit schriftlichem Einverständnis der Redaktion von OnlineReports.ch.
Die Redaktion bedingt hiermit jegliche Verantwortung und Haftung für Werbe-Banner oder andere Beiträge von Dritten oder einzelnen Autoren ab, die eigene Beiträge, wenn auch mit Zustimmung der Redaktion, auf der Plattform von OnlineReports publizieren. OnlineReports bemüht sich nach bestem Wissen und Gewissen darum, Urheber- und andere Rechte von Dritten durch ihre Publikationen nicht zu verletzen. Wer dennoch eine Verletzung derartiger Rechte auf OnlineReports feststellt, wird gebeten, die Redaktion umgehend zu informieren, damit die beanstandeten Inhalte unverzüglich entfernt werden können.
Auf dieser Website gibt es Links zu Websites Dritter. Sobald Sie diese anklicken, verlassen Sie unseren Einflussbereich. Für fremde Websites, zu welchen von dieser Website aus ein Link besteht, übernimmt OnlineReports keine inhaltliche oder rechtliche Verantwortung. Dasselbe gilt für Websites Dritter, die auf OnlineReports verlinken.