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Für mehr Eigeninitiative und weniger Staat: Stefan Suter, Stephanie Eymann, Conradin Cramer, Lukas Engelberger und Eva Biland (v.l.).

Bürgerliches Regierungs-Ticket in Basel: Ein Team mit Differenzen

LDP, FDP, Mitte und SVP wollen im Herbst eine Mehrheit erreichen. Doch scheint ihnen der Glaube daran zu fehlen.


Von Alessandra Paone


Im bürgerlichen Regierungs-Wahlkampf steht der Team-Gedanke im Vordergrund. Anders als im links-grünen Bündnis, bei dem SP, Grüne und Basta jeweils mit einem eigenen Plakat auftreten, kommt die Kampagne von LDP, FDP, Mitte und SVP aus einem Guss.

Ein Plakat, ein Video, eine Hochglanz-Broschüre, ein Budget von insgesamt 200'000 Franken. Und eine gemeinsame Botschaft: für "eine verlässliche und lösungsorientierte Politik mit Bodenhaftung". Nicht der Staat, sondern der Mensch mit seiner Kreativität und seinen Ideen soll im Zentrum stehen.

Aber wie geschlossen sind die Basler Bürgerlichen tatsächlich? Dieser Frage mussten sich die drei Bisherigen Conradin Cramer, Stephanie Eymann (beide LDP) und Lukas Engelberger (Mitte) sowie Eva Biland (FDP) und Stefan Suter (SVP) am Mittwochmorgen an ihrem Wahlauftakt in der Pfister Werkstatt stellen. Zumal die Kandidierenden bei Themen, die den Kanton Basel-Stadt im internationalen Kontext betreffen, offenbar nicht alle dieselbe Meinung vertreten.

Vor allem die beiden Anwärter tanzen aus der Reihe. SVP-Kandidat Stefan Suter hat Vorbehalte gegenüber den Bilateralen III. In einem Interview mit Bajour sagte der Anwalt und Grossrat kürzlich: "Die Schweiz sollte nicht jede Vertragsvorlage unterschreiben, nur damit sie an die EU angebunden ist." Und der freisinnigen Ärztin Eva Biland wäre es lieber, der Eurovision Song Contest (ESC) würde nicht in Basel stattfinden, wie sie am Podium der Handelskammer beider Basel verriet.

 

Erklärungsnot

 

Suter begründet die Abweichungen mit der Geschichte und den Schwerpunkten der einzelnen Parteien. Es liege daher auf der Hand, dass man sich nicht in ganz allen Punkten einig sei. Man vertrete aber die gleichen Werte.

Etwas schwerer fällt es Eva Biland, ihre Skepsis gegenüber dem ESC zu erklären. Vor allem, wenn mit Conradin Cramer jener Mann neben ihr sitzt, der in den vergangenen Monaten alles in die Wege geleitet hat, um die grösste Musikveranstaltung Europas nach Basel zu holen.

Die Freude über den Zuschlag war beim Regierungspräsidenten der LDP derart gross, dass er ein Tänzchen aufführte – das Video ging in den Sozialen Medien beinahe viral. Die ganze Stadt und sogar die Regierung im Nachbarkanton Baselland reagierten euphorisch auf die Aussicht, im Mai 2025 eine Riesenparty zu feiern und ein paar Franken zu verdienen. Wer das anders sieht, hat einen schweren Stand.

 

Bilands Sicherheitsbedenken

 

"Ich bin eben ehrlich und authentisch", sagt Biland. Ihr sei in puncto Sicherheit nicht ganz wohl, wenn sie an den Grossanlass denke. Sie spricht damit in erster Linie die geopolitische Lage an. Der Anschlag im deutschen Solingen dürfte ihr Unwohlsein zusätzlich verstärkt haben.

Auch zu den geplanten Ausgaben für den ESC äussert sich Biland kritisch: "Die knapp 35 Millionen Franken hätte man auch in den Erhalt des Musical Theaters investieren können", betont sie. Die Basler Freisinnigen wehren sich an vorderster Front gegen die Pläne der Regierung, am Standort der Kulturinstitution ein 50-Meter-Schwimmbecken zu bauen.

 

Beide wollen ins BVD

 

Neben abweichenden inhaltlichen Positionen stellen sich beim bürgerlichen Team aber auch strategische Fragen. Dass Biland und Suter trotz des Wahlbündnisses in einer Konkurrenzsituation stehen, ist unvermeidbar und gewissermassen auch normal. Sie verstärken diese jedoch zusätzlich, indem sie beide offenkundig den Fokus auf das Bau- und Verkehrsdepartement (BVD) von Esther Keller legen. Die Grünliberale gilt von allen Bisherigen als gefährdetste Kandidatin.

Würden sich die Herausforderer breiter aufstellen, könnte dies die Chancen der Bürgerlichen erhöhen. Obschon davon auszugehen ist, dass sich am 20. Oktober an der aktuellen Zusammensetzung in der Regierung nichts ändern wird. Bisherige werden in der Regel in ihrem Amt bestätigt – Ausnahmen wie bei den Wahlen 2020, als mit dem Freisinnigen Baschi Dürr und der Grünen Elisabeth Ackermann gleich zwei amtierende Regierungsmitglieder scheiterten, sind eher selten.

 

Suter kämpferisch

 

Die schwierige Ausgangslage dürfte denn auch die Erklärung für den insgesamt eher flauen Auftritt des bürgerlichen Fünfertickets sein. Es scheint die Spritzigkeit zu fehlen – und irgendwie auch der Glaube daran, dass im Herbst eine bürgerliche Mehrheit zustande kommt.

Dagegen wehrt sich Suter entschieden. Genauso gegen das Etikett einer Alibi-Kandidatur, das vor allem an Biland, aber auch ein bisschen an ihm haftet. Die Bevölkerung werde täglich überfordert – mit jahrelangen Baustellen oder einer geplanten Solarpanel-Pflicht. "Ich merke aus den Gesprächen mit den Leuten auf der Strasse, dass sie sich eine Veränderung wünschen." Weniger kämpferisch geben sich die anderen Kandidierenden: Es gehe auch darum, den Baslerinnen und Baslern eine Auswahl zu bieten.

4. September 2024

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Cemi Thoma wird ab
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Stefan Nellen wird neuer Staatsarchivar von
Basel-Stadt
und damit Nachfolger von Esther Baur, die in Pension geht.

Der Verwaltungsrat des EuroAirport hat Renaud Paubelle zum neuen stellvertretenden Direktor ernannt.

Der Bankrat der Basler Kantonalbank hat den 54-jährigen Christoph Auchli, CFO des Konzerns und Mitglied der Geschäfts- und Konzernleitung, zum stellvertretenden CEO und stellvertretenden Vorsitzenden der Konzernleitung ernannt. 

Der 27-jährige Lukas Loss, ausgebildeter Pianist und Gründer des Interfinity-Musikfestivals in Basel, gewinnt den Jugendpreis des Sperber-Kollegiums 2025.

Das Comité gibt die Plakette und das Motto der Basler Fasnacht 2025 bekannt: "Syg wie de wottsch".

Das "Amt für Wald beider Basel" heisst neu "Amt für Wald und Wild beider Basel".

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Der Basler Stern 2024 geht
an den "Floss"-Kapitän
Tino Krattiger für seine Pionierarbeit im Bereich Kultur und Stadtleben sowie für sein Engagement für die Aufwertung der Rheingasse. 

Das Drum'n'Bass-Produzentenduo QZB gewinnt den Basler Pop-Preis 2024 und erhält die mit
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Basel-Stadt
braucht einen neuen IT-Chef: Der jetzige Dienststellen-Leiter Mario Magnanelli verlässt den Posten per Ende Mai 2025.

Die Jungen Grünliberalen beider Basel haben Timon Bischofberger neben Eileen Fischer ins Co-Präsidium gewählt.

Die Architektin und Stadtentwicklerin Barbara Buser erhält den Basler Kulturpreis 2024.

SRF-Literaturredaktor und Drummeli-Regisseur Michael Luisier ist neu Mitglied des Schnitzelbank-Comités.

Der frühere Diplomat Paul Seger übernimmt das Präsidium der Winterhilfe Basel-Stadt von Marianne Eggenberger.

Grünen-Politikerin Natalie Oberholzer aus Liestal rückt für Erika Eichenberger in den Landrat nach.

Beatrice Stirnimann, CEO der Baloise Session, wird zur "Ehrespalebärglemere 2024" ernannt.

Eventmanager Beat Läuchli wird Projektleiter des Eurovision Song Contest (ESC) 2025 in Basel.

Michael N. Hall vom Biozentrum der Universität Basel erhält den Balzan-Preis 2024 für seine Forschung zu den biologischen Mechanismen des Alterns.

Der 27-jährige Journalist Maximilian Fankhauser übernimmt im Oktober die Leitung von Baseljetzt, der Online-Newsplattform von Telebasel; die jetzige Stelleninhaberin Lea Meister wechselt zu Prime News.

Manuela Witzig, bisherige Leiterin der deutschsprachigen Unternehmenskommunikation, übernimmt per 9. September 2024 von Direktor Matthias Suhr die Leitung der Kommunikation und Public Affairs beim EuroAirport.

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Markus Habegger übernimmt am 2. August die Leitung des Tageshauses für Obdachlose in Basel als Nachfolger von
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Der Basler Rechtsanwalt und Baurechtsexperte Daniel Gebhardt wird neuer Verwaltungsratspräsident der Rhystadt AG, der grössten Eigentümerin auf dem Klybeck-Areal. 

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Sarah Mehler folgt am
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Karoline Sutter und Urs Berger treten nach über zehn Jahren per 31. März 2025 aus dem Bankrat der Basler Kantonalbank zurück, die Vakanzen werden demnächst ausgeschrieben.