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![]() "Ebenso fasziniert wie erzürnt": Autorin Moll
Von der Spritze zur Feder – eine Tierärztin mutiert zur SchriftstellerinSeit Rita Moll aus Böckten pensioniert ist, schreibt sie Geschichten über Menschen, die am Rande der Gesellschaft leben Von Thomas Gubler Kürzlich ist das zweite Buch von Rita Moll über Menschen am Rand der Gesellschaft erschienen. Die frühere Oberbaselbieter Tierärztin ist spät zum Schreiben gekommen und freut sich daher umso mehr über den Erfolg ihres Erstlings. Schreibdruck legt sie sich aber nicht auf. Rita Moll ist 69 Jahre alt, wohnt seit über 40 Jahren mit ihrem Mann in einem ehemaligen Bauernhaus in Böckten und hat eben ihr zweites Buch veröffentlicht. Wie kommt eine promovierte Tierärztin dazu, nach ihrer Pensionierung nicht einfach nur mit Schreiben zu beginnen, sondern eigentlich zur Schriftstellerin zu "mutieren"?
Ein Denkmal gegen Unrecht
Geschrieben hat sie also schon als Tierärztin, einfach keine Geschichten. Den Anstoss zum Geschichtenschreiben hätten ihr die Akten der Armenkommissionen aus dem 19. Jahrhundert über uneheliche Kinder, unverheiratete Mütter oder von den Gemeinden geförderten Auswanderungen gegeben.
Aufgewachsen ist Rita Moll in Allschwil – zusammen mit einer älteren Schwester und einem älteren Bruder. Erst absolvierte sie eine kaufmännische Ausbildung, merkte dann aber schnell, dass sie den Rest ihres Lebens nicht mit Sekretariatsarbeit verbringen wollte. Also holte sie die Matura nach und studierte anschliessend Veterinärmedizin.
"Arme Sieche" und "Mistkäfer"
Und dann nach einem vielfältigen Berufsleben, wenn andere sich zur Ruhe setzen, hat Rita Moll etwas Neues begonnen. Es sei nicht ganz einfach gewesen, einen Verlag zu finden, erklärt sie. Das Buch "Arme Irre" sei dann aber vom Publikum erstaunlich gut aufgenommen worden und habe sich auch recht gut verkauft. So gut jedenfalls, dass sie vor wenigen Wochen mit einem Nachfolgewerk aufwarten konnte.
"Kleine Fische und Mistkäfer" heisst das Buch und enthält zwölf Erzählungen über – man vermutet es schon – auch eher unkonventionelle, teilweise gar "kurlige", wenig angepasste Charaktere. Nach den "arme Sieche" aus dem 19. Jahrhundert haben es Rita Moll diesmal aber unbedarfte Kleinkriminelle, Raffzähne oder Dorforiginale aus diesem oder dem letzten Jahrhundert angetan. Und natürlich hofft sie auf einen ähnlichen Erfolg wie mit dem Erstling.
Speziell an Rita Molls Publikationen sind nicht nur die Stoffe, sondern auch die Illustrationen. Zu jeder Geschichte gehört ein Bild ihrer älteren Schwester, der Künstlerin Elsbeth Moll Mongiusti. Und auch für den Buchumschlag hat sie jeweils ein Werk der verstorbenen Malerin verwendet, die für sie fast so etwas wie ein Ersatz für die früh verstorbenen Mutter war.
Wie es nach diesem zweiten Buch weitergeht, weiss Rita Moll noch nicht. Auch nicht, ob es ein drittes Buch geben wird. "Vielleicht ergibt es sich, vielleicht nicht. Ich werde sicher weiterschreiben. Aber ohne jeden Druck", sagt die Böckterin. 20. Juni 2023
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