© Fotos by Ingo Höhn
![]() Tod und Leben: Inmitten eines Reigens trauernder Menschen.
"Requiem" am Theater Basel: Wenn Lebenslust in Todessehnsucht kipptMozarts Totenmesse wird zur Oper aufgerüstet: Die Produktion von Romeo Castellucci irritiert und begeistert zugleich. Von Sigfried Schibli Die wohl kürzeste und beste Definition von "Oper" lautet: Die Oper ist ein Theaterstück, bei dem die meisten Figuren (oder alle) die meiste (oder die ganze) Zeit singen. Aber wie arm wäre das Musiktheater, wenn es nur aus Opern bestände!
Die Menschheit im Zentrum
Ja, beides gehört da zusammen: die Verwirrung und die Verzückung. Mozarts "Requiem", ergänzt um einige Gesangsstücke zum Teil von Mozart und zum Teil nicht von ihm – dieses Requiem, das sich der schwer kranke Komponist 1791 noch abtrotzte, ist keine Oper. Es gibt darin keine Beziehungskisten und sonstige personelle Verwicklungen und überhaupt keine handelnden Personen. Ausser man würde "die Menschheit" als handelnde Person betrachten. Diesen Moment wird man so bald nicht vergessen. Aber er kennt und liebt auch die Feier des Lebens, die Anmut der Jugend und die Volksbräuche zum Erwachen des Frühlings. Castellucci montiert in harten Filmschnitten Bilder des Verendens und Vergehens mit solchen ekstatischer Lebensfreude. Eine Sterbende macht den Anfang, dann eine Tänzerin inmitten eines Reigens trauernder Menschen. Später ein Bub, der mit einem Totenkopf Fussball spielt und seinen Knabensopran wunderbar in den Raum stellt (Eugen Vonder Mühll); danach Szenen wie auf einem Schwarzwälder Dorffest, lauter rote Figuren mit Bollenhüten, die um einen Maibaum herumtanzen. Dazu wird "Hostias et preces" ("Opfergaben und Gebete bringen wir") aus Mozarts Requiem gesungen, und eine gefesselte Christusfigur steht stumm daneben.
Zivilisationskritik: ein verbeulter Unfallwagen.
Farbattacke mit Folgen
Dass ein Mädchen mit Farbe übergossen wird, bis es in allen Regenbogenfarben schimmert, hat einige Premierenbesucher veranlasst, die Flucht zu ergreifen. Sie haben danach viel verpasst. Zum Beispiel das von der Altistin Jasmin Etezadzadeh ganz wunderbar gesungene Kirchenlied "O Gotteslamm", das nach Renaissance klingt, aber von Mozart stammt. 21. April 2024
|
![]() |
![]() |
im Monatsgespräch |
||
![]() |
||||
![]() |
![]() |
das Musikleben im Baselbiet |
||
![]() |
||||
![]() |
![]() |
Brisanter Text zum Klybeck |
![]() |
Reaktionen |
An der Missionsstrasse
müssen 19 Bäume weg
Das Bauprojekt von der Burgfelderstrasse bis
in die Spalenvorstadt sorgt für Konflikte.
"Dr Schwarzbueb" bleibt –
von Peter Wanners Gnaden
Der Verleger schützt das defizitäre, über
100-jährige Heimat-Jahrbuch: ein Unikum.
Die Verfassung von Basel-Stadt
wird 20 Jahre alt
Staatsrechtler Stephan Breitenmoser sagt, warum sich die Totalrevision gelohnt hat.
Das Wallis tickt beim Giftmüll anders als die Chemiestadt
Vergleich mit dem Südschweizer Kanton: Basel ist bei Sanierungen zurückhaltender.
Altlasten im Klybeck:
Investoren erklären sich
Rhystadt und Swiss Life wollen künftig für mehr Transparenz sorgen.
![]() |
Reaktionen |
Leere Beizen an der Fasnacht:
"So macht es keinen Spass!"
Der Gelterkinder Rössli-Wirt Angelo Di Venere rechnet mit 50 Prozent weniger Umsatz.
Umzug absagen? Ein Gerücht beschäftigt Gelterkinden
Die Anschläge in Deutschland bewegen auch die Fasnächtler im Oberbaselbiet.
archiv2.onlinereports.ch - Das unabhängige News-Portal der Nordwestschweiz
© Das Copyright sämtlicher auf dem Portal archiv2.onlinereports.ch enthaltenen multimedialer Inhalte (Text, Bild, Audio, Video) liegt bei der OnlineReports GmbH sowie bei den Autorinnen und Autoren. Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck und Veröffentlichungen jeder Art nur gegen Honorar und mit schriftlichem Einverständnis der Redaktion von OnlineReports.ch.
Die Redaktion bedingt hiermit jegliche Verantwortung und Haftung für Werbe-Banner oder andere Beiträge von Dritten oder einzelnen Autoren ab, die eigene Beiträge, wenn auch mit Zustimmung der Redaktion, auf der Plattform von OnlineReports publizieren. OnlineReports bemüht sich nach bestem Wissen und Gewissen darum, Urheber- und andere Rechte von Dritten durch ihre Publikationen nicht zu verletzen. Wer dennoch eine Verletzung derartiger Rechte auf OnlineReports feststellt, wird gebeten, die Redaktion umgehend zu informieren, damit die beanstandeten Inhalte unverzüglich entfernt werden können.
Auf dieser Website gibt es Links zu Websites Dritter. Sobald Sie diese anklicken, verlassen Sie unseren Einflussbereich. Für fremde Websites, zu welchen von dieser Website aus ein Link besteht, übernimmt OnlineReports keine inhaltliche oder rechtliche Verantwortung. Dasselbe gilt für Websites Dritter, die auf OnlineReports verlinken.