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![]() "Teilweise so kurlig": Baselbieter Flurnamen-Metamorphose
Die "Verhochdeutschung" der Baselbieter FlurnamenAus "Chänel" wurde beispielsweise "Känel": Swisstopo tilgte viele Mundart-Bezeichnungen Von Peter Knechtli Flurnamen sind nicht beliebig. Vielmehr reicht ihre Bedeutung oft Jahrhunderte zurück, was sie insbesondere für die Forschung interessant macht. Doch auf den Karten von Swisstopo fand in den letzten dreissig Jahren eine eigentliche "Verhochdeutschung" statt. Der Anlass für Kontroversen ist gegeben. Wer zu Hause in der warmen Stube sitzt, während draussen die Schneeflöcklein tanzen, und gerade keine Lust auf eine Wanderung verspürt, kann sich dennoch auf den Landeskarten von "Swisstopo" tummeln. Etwas vom Faszinierendsten sind die Flurnamen. 10. Dezember 2022
![]() "Frändleten oder Fründleten" Frändleten oder Fründleten die Umgebung beim Schiessplatz Gelterkinden bringt einem schon zum Nachdenken. Schön wäre eine kleine Erklärung. Wie bei den Basler Strassennamen. Wasgen kommt von den Vogesen (F). Ist ja auch nicht weit. Michael Przewrocki, Basel "Koexistenz von Orts- und Flurnamen" Im Artikel "Die 'Verhochdeutschung' der Baselbieter Flurnamen" wird bemängelt, dass swisstopo anscheinend Flurnamen "verhochdeutscht". Gemäss meinen Untersuchungen trifft dies nicht zu, sondern es wird bei den im Artikel erwähnten Beispielen die mundartliche Schreibweise der Flurnamen grundsätzlich belassen. Bei der nötigen Auswahl zur Kartierung auf der Landeskarte werden Ortsnamen (Namen von besiedelten Gebieten) gegenüber Flurnamen (Namen von nicht besiedelten Gebieten) je nach Massstab bevorzugt und begründe diese unterstützenswerte Praxis im Folgenden. Vor ca. 1950 wurden Lokalnamen als Oberbegriff für Orts- und Flurnamen generell in der herkömmlichen, standardsprachlich ausgerichtet Schreibweise verfasst. Im Übergang von der Siegfried- auf die Landeskarte, wurde die Schreibweise von Lokalnamen mit lokaler Bedeutung in eine mundartliche Form verändert. Bei verschiedenen Örtlichkeiten dehnen sich Lokalnamen über besiedeltes und unbesiedeltes Gebiet aus und es stellt sich die Frage, ob solche Namen als Ortsnamen in der herkömmlichen Form belassen werden oder mundartlich geändert werden sollen. Vielfach haben sich beide Schreibweisen parallel nebeneinander etabliert. Wegen der Beharrlichkeit und der identitätsstiftenden Bedeutung bleibt die herkömmliche Schreibweise von Ortsnamen vielfach bestehen, insbesondere wenn diese (wie dies in den Beispielen der Fall ist), eng mit Gebäudeadressen korrespondieren. Für eine bestimmte Örtlichkeit können auf einer Landeskarte je nach Platzverhältnissen Orts- und Flurnamen nicht parallel kartiert werden. Da eine Landeskarte in erster Linie der Orientierung und Verständigung dient, ist es m.E. sinnvoll, in solchen Fällen Orts- gegenüber Flurnamen zu bevorzugen. Ich bin den im Artikel erwähnten Beispiel nachgegangen und habe festgestellt, dass es sich bei Thommeten, Känel, Seidenhof, Sennhaus, Neunbrunn, Holznacht, Taubenloch und Küchliberg um Ortsnamen handelt. Diese sind nicht nur auf geo.admin.ch im publizierten Thema swissNAMES3D als Ortsnamen deklariert, sondern sind sogar auch im von der Schweizerischen Post- und Telegraphenverwaltung herausgegeben berühmten Ortsbuch der Schweiz aus dem Jahre 1928 enthalten. In der aktuellen Landeskarte findet sich auf geo.admin.ch immer noch der Flurname Holznechhübel und die Flurnamen Tummete, Chänel, Sennhus, Dubenloch erscheinen zumindest in der Zoomstufe der Landeskarte 1:10'000. Es geht daher nicht um die "Verhochdeutschung" von Flurnamen, sondern um die Koexistenz von Orts- und Flurnamen. Martin Schlatter, ehem. Leiter des Geografischen Informationssystems des Kantons Zürich, Au ZH "So, wie der Schnabel gewachsen war" Es ist schlicht und einfach eine Anmassung, wenn irgendwelche Kartographen oder Kartenredaktoren Flurnamen verhunz… äh verhochdeutschen. Diese Flurnamen wurden nicht von der Natur bzw. von der Landschaft den Menschen mitgeteilt. Sie wurden von den Menschen, die dort lebten, an die Objekte in der Landschaft herangetragen. Und das geschah ganz sicher nicht in Hochdeutsch, sondern in der Art und Weise, wie diesen Menschen der Schnabel gewachsen war. Rudolf Mohler, Oberwil "Flurname ändert sich mit Zoom-Faktor" Angeregt durch Lorenz Degens Feststellungen zu den verschiedenen Schreibweisen der Flurname auf der Schweizerkarte und Peter Knechtlis weiteren Nachforschungen, wollte ich mal im Bölchengebiet nachschauen, ob dort "Bölchen" oder "Belchen" geschrieben wird. Zu meinem Erstaunen fand ich beides auf der gleichen Karte: "Belchenflue" und "Ober Bölchen". Zoome ich etwas weiter heran, so stosse ich auf "Belchenweid". Bei noch weiterem Heranzoomen lese ich hingegen "Bölchenweid" am gleichen Ort. Auch die "Belchenflue" wird beim näheren Anschauen zur "Bölchenflue". Je genauer desto "Bölchen", je weiter weg desto "Belchen"! Auch dies trifft nicht für alle Flur- und Hofnamen im Bölchengebiet/Belchengebiet zu. Es kommt da offenbar auf den Massstab an. Was da wohl die Überlegung ist? Eher belustigt als verärgert stelle ich all dies fest. Was ich sehr schätze ist, dass ich mit der digitalen Schweizerkarte auf Mausklick, resp. mit Scrollen, jeden Fleck der Schweiz in allen Massstäben anschauen und auch ausdrucken kann und dies alles ohne etwas zu bezahlen. Dass ich mit der Schweizerischen Landeskarte sehr detaillierte und stets aktuelle Informationen habe, ist einzigartig und sehr lobenswert. Ueli Bieder, Gelterkinden |
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im Monatsgespräch |
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das Musikleben im Baselbiet |
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