Andrea Strahm: "Alles mit scharf"

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Viren- und gleichzeitig auch Wahlkampf

Es ist eine gefühlte Ewigkeit her: 1. Januar 2020. Da sass ich also, schaute aufs Kalenderblatt und spürte: Andrea Strahm fällt gerade in eine akute Depression. Denn 2020 ist wie alle kantonalen Wahljahre durch vier teilbar. Und so heulte ich mich in meiner Kolumne zwei Wochen später so richtig aus und schrieb, Wahljahr sei Qualjahr.

Auf der Strasse stehen, Unterschriften sammeln bei Leuten, die nichts unterschreiben wollen, Menschen ansprechen, die einfach nur genervt sind. Egal, vielleicht gelingt doch der eine oder andere Kontakt. Auf Flyern und Plakaten lächeln, dafür angefeindet werden, anonyme Drohbriefe erhalten.

Wahlkampf braucht eine dicke Haut, und ich fragte mich damals, ob das wirklich so sein muss. Was wäre, wenn wir Parteien uns ein Art Ehrenkodex geben würden, anstatt immer noch einen drauf zu geben? Wir schaukeln uns nur hoch, und das Publikum, vom multimedialen Overkill eh schon überfordert, hat genug von dieser Omnipräsenz und Selbstanpreisung.

"Es wird ein Wahlkampf werden,
wie wir ihn noch nie hatten."

Und nun haben wir diesen Ehrenkodex. Distanzhalten, Masken anziehen, keine Hände schütteln, nicht einmal mit Desinfektionsmittel. Wir werden von einem unsichtbaren Virus ausgebremst, alle Parteien, alle Kandidierenden, und müssen auf eine völlig neue Art Wahlen gewinnen. Es wird alles anders. 

 

Wir wollen und müssen der Wählerin und dem Wähler unsere Ansichten zeigen, die wir vertreten würden, sollten wir denn gewählt werden. Wir müssen zur Verfügung stehen, wenn sie mit uns reden wollen. Wir wollen hören, wo wen der Schuh drückt. Aspekte einer Situation kennenlernen, die wir bislang vielleicht vernachlässigten, und sie in unser politisches Weltbild einbauen. Wir vertreten unsere Wähler, dazu müssen wir sie kennen – und sie uns.

 

Und das alles, ohne anzustecken und ohne angesteckt zu werden von diesem fiesen kleinen Ding. Also mit Desinfektionsmittel und Maske oder mindestens 150 cm Abstand. Das macht es schwierig, so sein Gesicht bekannt zu machen, aber es geht allen gleich, und das ist der Pluspunkt an der Sache. Ehrenkodex "Corona". Covid-19 zwingt uns einen Schritt zurück, zur Distanz zum Wahlvolk. Es wird, ich kann es mir lebhaft vorstellen, darüber nicht allzu traurig sein.

 

Offene Fragen bleiben. Was, liebe Wählerin, lieber Wähler, würden Sie sich denn wünschen? Wieviel Kontakt darf sein, wieviel Abstand brauchen Sie? Dürfen wir für Kinder Ballone aufblasen, oder haben Sie da virustechnische Bedenken? Ekeln Sie sich vor einem politischen Flugblatt und entsorgen es deshalb mit spitzen Fingern im nächsten Abfalleimer? Wenn sich Kandidatinnen und Kandidaten schon vermummen müssen: Sollen wir dann gleich mit der Maske fürs Plakat posieren? Was brauchen Sie, um zu wissen, wen sie wählen wollen?

 

Wir können nichts machen wie bisher, nicht auf Sie zugehen mit breitem Lächeln, können keine Unterschriftsbogen vorlegen samt Kugelschreiber, der bereits durch unzählige Hände ging. Ich jedenfalls werde dies nicht tun, ist mir zu heikel. Dürfen wir noch Rosen verteilen? Schokolade? Oder lieber Low Carb Müsli-Riegel?

 

Wir sind verunsichert.
 

Es wird ein Wahlkampf, wie wir ihn noch nie hatten. Mit kreativer Distanz. Wir werden uns hinstellen, schliesslich müssen Sie wissen, wer wir sind und ob wir Ihre Interessen vertreten. Und wir wollen Sie kennenlernen, und wissen, was Sie freut und nervt. Aber wir werden Sie nicht belästigen. Und müssen es auch nicht. Macht dies die andere Partei, legt sie sich selber ein Ei. Es ist alles anders. Das wird spannend, ziemlich kompliziert und manchmal total nervig. Aber sauer macht ja lustig.

 

Was trotz allem bleibt: Sie sollten wählen gehen. Und wir müssen das liefern, was Sie wissen wollen, um entscheiden zu können. Ich möchte Sie im Grossen Rat vertreten. Deshalb werde ich bis zum Wahlsonntag auf der Strasse stehen. Schreiben Sie mir, fragen Sie nach, reden Sie mit mir, kommen Sie vorbei. Ich werde nett sein zu Ihnen, und Sie sicher auch zu mir.

 

Wahljahr Qualjahr? Das war einmal.

10. August 2020
 Ihre Meinung zu dieser Kolumne
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Andrea Strahm, geboren 1955, arbeitete als Anwältin auf dem Gebiet des Geistigen Eigentums und ist seit 2021 pensioniert. Die ehemalige Präsidentin der damaligen CVP Basel-Stadt (neu: "Die Mitte Basel-Stadt") ist Grossrätin und Fraktionspräsidentin ihrer Partei. Sie ist Mutter zweier Töchter und lebt in Basel. © Foto Eduardo Elia

andreastrahm@bluewin.ch

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"Sie unterstützt den Kanton Basel."

Schweizer Radio SRF1
in den 6 Uhr-Nachrichten
vom 2. April 2025
über die Schweizer Armee
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Treffpunkt Hülftenschanz.

RückSpiegel

 

Die Basler Zeitung bezieht
sich in einem Beitrag zur Präsidiumswahl der Baselbieter Mitte auf OnlineReports.

Die Volksstimme greift den Artikel von OnlineReports über den Vorstoss im Nationalrat zur Uni-Finanzierung auf.

Die bz nimmt den OnlineReports-Beitrag zum verstorbenen Astrophysiker Maurizio Falanga auf.

Prime News zitiert in einem Interview mit dem neuen Baselbieter SP-Fraktionschef Adil Koller OnlineReports.

persoenlich.com zitiert aus der OnlineReports-Meldung über den Abgang der stellvertretenden Regionaljournal-Basel-Leiterin Marlène Sandrin.

Prime News nimmt in einem Artikel über die Krise in der Mitte Baselland Bezug auf OnlineReports.

Die bz verweist in einem Artikel über Klima-Massnahmen auf OnlineReports.

BaZ und Baseljetzt erzählen die OnlineReports-Recherche über FDP-Politiker Ferdinand Pulver nach, der nach seiner Wahl zum Gemeindepräsidenten die IV-Rente verloren hat.

Die Volksstimme nimmt die OnlineReports-News zur Amokdrohung in der Primarschule Sissach auf.

Die bz zitiert in einem Artikel zum Kutschen-Museum in Riehen OnlineReports.

Die BaZ nimmt in einem Beitrag zu den Perrondächern in Liestal Bezug auf OnlineReports. 

Bajour bezieht sich in einem Porträt von Balz Herter auf OnlineReports.

BaZ, bz und Happy Radio zitieren die OnlineReports-Recherche über den krankheitsbedingten Ausfall des Baselbieter Mitte-Präsidenten.

Die bz zieht die OnlineReports-Recherche über die finanziellen Probleme der Mitte Baselland nach.

Das SRF-Regionaljournal Basel und die bz greifen die OnlineReports-Recherche zum Helene-Bossert-Buch auf.

BaZ, bz und Baseljetzt nehmen den OnlineReports-Artikel über den Rückzug von Pick-e-Bike aus dem Laufental auf.

Die BaZ zitiert in einer grossen Hintergrund-Geschichte zur Basler GLP aus einem Artikel von OnlineReports.

bz, BaZ und Volksstimme beziehen sich in ihren Artikeln zum Jakobushaus in Thürnen auf die Recherche von OnlineReports.

Die BaZ nimmt in einem Artikel über die Wirtschaftskammer Bezug auf ein Porträt aus dem OnlineReports-Archiv.

Die Volksstimme zitiert die OnlineReports-Recherche zum neuen Konzessionsvertrag der Elektra Baselland.

Bajour bezieht sich im Wochenkommentar auf die OnlineReports-Analyse zu den Basler Grünen.

Die bz zitiert die OnlineReports-Recherche zu den geplanten Beschwerden gegen die Salz-Sondierbohrungen im Röserental.

Die BaZ bezieht sich in einer Meldung über den neuen Geschäftsführer der Aids-Hilfe beider Basel auf eine Recherche von OnlineReports.

BaZ, bz, Baseljetzt und Happy Radio nehmen die Recherche von OnlineReports über den Abgang des Finanzchefs Tim Kretschmer beim Kunstmuseum Basel auf.

Die BaZ bezieht sich in einem Artikel zur Abstimmung über das Baselbieter Gesundheitsgesetz auf eine Recherche von OnlineReports zum Mangel an Kinderärzten im Oberbaselbiet.

Die BaZ zitiert die OnlineReports-Meldung über die Nachfolgelösung beim BackwarenOutlet.

Telebasel bezieht sich in einem Beitrag über Ticket-Betrüger beim Källerstraich auf ein Bild von OnlineReports.

persoenlich.com nimmt die Meldung von OnlineReports über den Wechsel des BaZ-Journalisten Sebastian Briellmann zur NZZ auf.

persoenlich.com bezieht sich auf die OnlineReports-Meldung über den Stellenantritt von Martin Regenass bei Prime News.

Weitere RückSpiegel






In einem Satz


Rebekka Hatzung,
Direktorin des St. Claraspitals, ist turnusgemäss von der Mitgliederversammlung
zur neuen Präsidentin
der Basler 
Privatspitäler-Vereinigung
gewählt worden. 

Die frühere Sprecherin des EuroAirports Vivienne Gaskell ist neue Präsidentin des Kulturvereins Elsass-Freunde Basel.

Kulturanthropologe Friedrich von Bose tritt am
1. November 2025 die Nachfolge von Anna Schmid als neuer Direktor des Museums der Kulturen Basel an.

Die 56-jährige Baslerin
Elena Guarnaccia wird per
1. April 2025 neue CEO von Kinderkrebs Schweiz mit Sitz in Basel.

Cemi Thoma wird ab
dem 1. August 2025 neuer Stadtverwalter von Liestal.

Der Verwaltungsrat der EBL hat Markus A. Meier per 1. April 2025 zum Mitglied der Geschäftsleitung und zum Leiter des neuen Verantwortungsbereichs Strategy, Assurance und Group IT ernannt.

Tanja Bugmann ist neue Geschäftsführerin der Basler Traditions-Confiserie Beschle.

Die Basellandschaftliche Pensionskasse erweitert die Geschäftsleitung: Manuel Flückiger führt künftig den neu geschaffenen Bereich "Digitalisierung und Innovation".

Stefan Nellen wird neuer Staatsarchivar von
Basel-Stadt
und damit Nachfolger von Esther Baur, die in Pension geht.

Der Verwaltungsrat des EuroAirport hat Renaud Paubelle zum neuen stellvertretenden Direktor ernannt.

Der Bankrat der Basler Kantonalbank hat den 54-jährigen Christoph Auchli, CFO des Konzerns und Mitglied der Geschäfts- und Konzernleitung, zum stellvertretenden CEO und stellvertretenden Vorsitzenden der Konzernleitung ernannt. 

Der 27-jährige Lukas Loss, ausgebildeter Pianist und Gründer des Interfinity-Musikfestivals in Basel, gewinnt den Jugendpreis des Sperber-Kollegiums 2025.

Das Comité gibt die Plakette und das Motto der Basler Fasnacht 2025 bekannt: "Syg wie de wottsch".

Das "Amt für Wald beider Basel" heisst neu "Amt für Wald und Wild beider Basel".

Die Baselbieter Regierung hat den Verein "Repair Café Binningen-Bottmingen" mit dem mit 8000 Franken dotierten Freiwilligenpreis 2024 ausgezeichnet.

Der Basler Stern 2024 geht
an den "Floss"-Kapitän
Tino Krattiger für seine Pionierarbeit im Bereich Kultur und Stadtleben sowie für sein Engagement für die Aufwertung der Rheingasse. 

Das Drum'n'Bass-Produzentenduo QZB gewinnt den Basler Pop-Preis 2024 und erhält die mit
20'000 Franken dotierte Förderung und Auszeichnung des Musikbüro Basel.

Basel-Stadt
braucht einen neuen IT-Chef: Der jetzige Dienststellen-Leiter Mario Magnanelli verlässt den Posten per Ende Mai 2025.

Die Jungen Grünliberalen beider Basel haben Timon Bischofberger neben Eileen Fischer ins Co-Präsidium gewählt.

Die Architektin und Stadtentwicklerin Barbara Buser erhält den Basler Kulturpreis 2024.

SRF-Literaturredaktor und Drummeli-Regisseur Michael Luisier ist neu Mitglied des Schnitzelbank-Comités.

Der frühere Diplomat Paul Seger übernimmt das Präsidium der Winterhilfe Basel-Stadt von Marianne Eggenberger.

Grünen-Politikerin Natalie Oberholzer aus Liestal rückt für Erika Eichenberger in den Landrat nach.

Beatrice Stirnimann, CEO der Baloise Session, wird zur "Ehrespalebärglemere 2024" ernannt.

Eventmanager Beat Läuchli wird Projektleiter des Eurovision Song Contest (ESC) 2025 in Basel.

Michael N. Hall vom Biozentrum der Universität Basel erhält den Balzan-Preis 2024 für seine Forschung zu den biologischen Mechanismen des Alterns.

Der 27-jährige Journalist Maximilian Fankhauser übernimmt im Oktober die Leitung von Baseljetzt, der Online-Newsplattform von Telebasel; die jetzige Stelleninhaberin Lea Meister wechselt zu Prime News.

Manuela Witzig, bisherige Leiterin der deutschsprachigen Unternehmenskommunikation, übernimmt per 9. September 2024 von Direktor Matthias Suhr die Leitung der Kommunikation und Public Affairs beim EuroAirport.

Evelyn Borer,
Synodenpräsidentin der Evangelischen Kirche Schweiz, ist neue Präsidentin des Vorstands von Mission 21.

Markus Habegger übernimmt am 2. August die Leitung des Tageshauses für Obdachlose in Basel als Nachfolger von
Paul Rubin.

Der Basler Rechtsanwalt und Baurechtsexperte Daniel Gebhardt wird neuer Verwaltungsratspräsident der Rhystadt AG, der grössten Eigentümerin auf dem Klybeck-Areal. 

Die Baselbieter Grünen-Landrätin Erika Eichenberger tritt im September zurück, Natalie Oberholzer rückt nach.

Ass. Prof. Dr. Prisca Liberali wird für ihre Forschung auf dem Gebiet der Gewebebildung mit dem Wissenschaftspreis der Stadt Basel ausgezeichnet.

Sarah Mehler folgt am
1. Oktober als neue Geschäftsführerin der Kaserne Basel auf Eva Heller.

Markus Jordi,
langjähriges Mitglied der SBB-Konzernleitung, übernimmt am 1. Januar 2025 den Vorsitz des Fachhochschulrats der Fachhochschule Nordwestschweiz.

Karoline Sutter und Urs Berger treten nach über zehn Jahren per 31. März 2025 aus dem Bankrat der Basler Kantonalbank zurück, die Vakanzen werden demnächst ausgeschrieben.